Fast ein Passivhaus

und doch nicht mal KFW ?

Die Energetischen Berechnungen sind fertig.

Die ganzen Berechnungen sind leider ziemlich schwierig und teilweise von theoretischer Natur ohne jegliche Relevanz.
So würde sich der Wärmebedarf rechnerisch verringern lassen, wenn alle Wärmebrücken aufwendig in Simulationen errechnet werden, anstatt einfach den pauschalen Aufschlag anzuwenden. Schätzungsweise würde sich der Wärmebrückenzulschlag dadurch halbieren lassen und wir hätten ein „auf dem Papier“ besser gedämmtes Haus.
Was hat sich an den Wärmebrücken geändert? Nichts.

Zum Vergleich mit Passivhäuser kann man auch den
Spezifische Heizwärmebedarf  von 59,9 kWh/(m2a) her nehmen, oder die
Norm-Heizlast  von 15,1 KW.

Passivhauskriterien:
– Der Heizwärmebedarf liegt im Passivhaus unter 15 kWh/(m2a) (bezogen auf die Wohnfläche) – oder die Heizlast liegt unter 10 W/m2
– Der Primärenergiebedarf überschreitet 120 kWh/(m2a) nicht.

– Die Luftdichtheit erreicht mindestens n50 = 0,6/h.
– Die Übertemperaturhäufigkeit im Sommer sollte unter 10 % liegen.

Quelle: passipedia.de/grundlagen/was_ist_ein_passivhaus

Wie man mit 9,4 kWh/(m2a) Endenergie einen Heizwärmebedarf von 59,9 kWh/(m2a) deckt, erschließt sich auch nicht jedem unmittelbar; die Solaranlage allein wird bestimmt nicht reichen.

H’T ist unser Feind. Der Temperaturspezifische Transmissionswärmeverlust ist zu schlecht für KFW-Förderung. Wir liegen nur bei ca. 85%, wobei der Primärenergiebedarf nur 26,3% vom Referenzgebäude beträgt.

Alles in allem bin ich zufrieden, die Berechnungen decken sich mit dem beste Fall meiner eigenen Annahmen.
Es kann davon ausgegangen werden, das die errechneten Werte in der Praxis deutlich unterschritten werden. Das ist nicht nur Wunschdenken, sonder liegt z.B. daran, dass für den Wärmeverlust nur der U-Wert herangezogen wird, wobei Holz schlecht abschneidet (in Österreich gibt es mehr Holzwirtschaft und die Berechnung ist günstiger fürs Holz; Stichwort Auskühlzeit).
22°C Raumtemperatur? Die thermische Behaglichkeit hängt von der mittleren Oberflächentemperatur der Raumhülle und der Lufttemperatur ab, Holzoberflächen sind relativ warm, Flächenheizungen extra dafür gfemacht. Angepeilte Lufttemperatur eher 19°C-20°C (ist nicht nur gesünder sonder spart viel Energie).
Der Ofen im Wohnzimmer sieht ja nicht nur gut aus und frisst Holz, er spendet auch Wärme. Die ist aber „Nutzerabhängig“ und kann daher in der Rechnung nicht Berücksichtigt werden.